Medienkonzept

Präambel

Computer, Internet und digitale Medien gehören heute ganz selbstverständlich zum Alltag von Kindern und Jugendlichen. Sie sind mittlerweile zum festen Bestandteil ihres Aufwachsens geworden und damit aus ihrer Sicht nichts Besonderes mehr.

Wie aktuelle Studien zeigen, sind fast alle Kinder und Jugendlichen ab dem 12. Lebensjahr online, und nicht wenige Klein- und Vorschulkinder haben bereits Zugang zur digitalen Medienwelt, sei es über Spielkonsolen, Tablets oder Smartphones. In dem Maße, in dem Eltern selbst bereits zur Generation der „digital natives“ gehören, wird sich das Medienumfeld von Kindern und Jugendlichen auch zukünftig weiter digitalisieren.

Damit stehen ihnen weitreichende Möglichkeiten für Information und Kommunikation, für Kreativität und Teilhabe zur Verfügung. Die Chancen, die damit verbunden sind, liegen ebenso auf der Hand wie die Risiken: Kinder und Jugendliche brauchen Begleitung und Unterstützung, um die Potenziale der unterschiedlichsten Medien voll ausschöpfen zu können, und Strategien im Umgang mit den Gefahren, denen sie dort begegnen.
Es gibt keinen Zweifel daran, dass dafür der Erwerb von Medien­kom­pe­tenz ebenso notwendig ist wie die Einrichtung von geschützten Freiräumen zum Erlernen des Umgangs mit Medien. Bei beidem sind Kinder und Jugendliche auf Unterstützung und Vorbilder angewiesen. Neben den Eltern spielen dabei die Lehrerinnen und Lehrer eine zunehmend wichtige Rolle. Sie müssen medienkompetent sein, um ihrer Bildungs- und Erziehungsverantwortung in Medienfragen gerecht werden zu können.

Neben der Kompetenz zur Nutzung digitaler Medien als Konsument kommt den Kenntnissen und Fähigkeiten zur selbstständigen Erstellung und Anwendung solcher Medien mithilfe der dafür verfügbaren Hard- und Software ebenfalls wachsende Bedeutung zu. In nahezu allen Berufsfeldern des modernen Arbeitslebens spielen die Erfassung, die Bearbeitung  und Verarbeitung von digitalen Daten eine immer wichtigere Rolle. Auch hier steht die Bildung und Erziehung in der Schule vor immer wieder neuen und wachsenden Herausforderungen, denen sich alle Beteiligten stellen müssen.

Mit diesem medienpädagogischen Konzept sollen die grundlegenden Ziele, Schwerpunkte, Aufgaben und Schritte  zur Verwirklichung dieser Ansprüche an der Regelschule am Ulsterberg dargestellt werden.

Generelle Zielstellung

  • An unserer Schule begleiten wir die Schüler*innen aller Klassenstufen pädagogisch durch eine von Medien geformte Umgebung. Mittels zeitgemäßer Didaktik erwerben sie die not­wendigen Kompetenzen und werden sich über ihre eigene Position in der medial geprägten Welt klar.
  • Durch den zielgerichteten Einsatz zeitgemäßer Medien und digitaler Werkzeuge optimieren wir die Qualität von Unterricht und Schule.
  • Unsere Schule nutzt digitale Medien zur Individualisierung der Lernprozesse und zur effektiven Durchführung von integrativem und Förderunterricht.
  • Unsere Schülerinnen und Schüler gehen mit Medien verantwortungsvoll und kritisch um.
  • Unsere Lehrkräfte verfügen über eine fundierte und zeitgemäße Medienkompetenz. Die permanente Qualifizierung der Lehrkräfte in dieser Hinsicht ist dabei ein wichtiger Baustein.
  • Die Ausstattung der Schule mit Hard- und Software orientiert sich am Entwicklungsstand der Medien- und Arbeitswelt und den von der Schule definierten Erfordernissen für guten Unterricht.
  • Im Zusammenwirken mit dem Schulträger streben wir eine zeitgemäße, den aktuellen und zukünftigen Erfordernissen entsprechende qualitative und quantitative Ausstattung für optimale Rahmenbedingungen zum digitalen Lehren und Lernen an unserer Schule an.


Curriculum

Hauptschwerpunkte und Bereiche zur Umsetzung der Zielstellungen:

  • Konsolidierung und Weiterentwicklung der in den Grundschulen erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten, wie Umgang mit Computern, Tastaturschreiben u. a.
    (Da die Schüler aus drei verschiedenen Grundschulen in der Jahrgangsstufe 5 in unsere Schule kommen kann keine gleichwertige Basis hinsichtlich der erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen angenommen werden)
  • Nutzung der traditionellen und modernen digitalen Medien in verschiedenen Unterrichtsfächern
    (Deutsch, Englisch, Mathematik, Geografie, Musik, WRT usw.) und bei fachübergreifenden Projekten
  • Bereitstellung und Verwendung von digitalen Unterrichtsmedien für das eigenständige Lernen (Lernsoftware, webbasierte digitale Medien) innerhalb der Schule durch die planmäßige und effektive Nutzung des Computer­kabinetts und der im Rahmen des Digitalpakts Schule sowie der auf Miet- oder Kaufbasis bezogenen mobilen digitalen Endgeräte.
  • Sicherstellung des pädagogisch sinnvollen, planmäßigen und effektiven Einsatzes der IT-Technik (Computer, Tablets, Präsentations- und andere digitale Geräte) und digitaler Medien durch die Lehrenden, in allen für die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts relevanten Räumen der Schule. (Kann in jedem Raum, auch in den Aula-Räumen, genutzt werden, wenn die dafür  benötigten Geräte entsprechend der Ausstattungsplanung dieses Konzepts vorhanden sind.)
  • Strukturierter und zweckmäßiger Einsatz des schulinternen Netzwerks zur Sicherstellung des permanenten und sicheren Zugriffs auf alle persönlichen und öffentlichen digitalen Daten, getrennt für Verwaltung, Lehrkräfte und Unterrichtszwecke
  • Gewährleistung der effektiven Nutzung der IT-Technik und digitaler Medien für außerunterricht­liche Angebote und Zwecke (z. B. Hausaufgabenbetreuung, Arbeitsgemeinschaften, Maßnahmen im Rahmen des Schulbudgets u. a.)
  • Sicherstellung von Support- und Hilfeleistungen für die Schule durch fachkundige und zeitnahe externe Betreuung der Hard- und Software, besonders zu Problemlösungen, zur Installation und Aktualisierung von Software, für Erweiterungen bei der Hard- und Softwareausstattung u. a., mit Unterstützung des Schulträgers und des Fördervereins der Schule.
  • Organisation und Durchführung regel- und planmäßigen Qualifizierungen der Lehrkräfte zur ständigen Weiterentwicklung der persönlichen Medienkompetenz.
  • Permanente Nutzung der im Jahr 2020 eingeführten Thüringer Schulcloud als schulinterne Lehr- und Lernplattform, a.  zur Gewährleistung von Distanzunterricht unter den Bedingungen der Corona-Pandemie, aber auch für die planmäßige und sinnvolle Verwendung bei normalem Präsenzunterricht (Einsatz für Bereitstellung und Bearbeitung von Hausaufgaben, Anlegen und Pflegen eines Medienpools für Selbstlern- und Unterrichtszwecke, zur Organisation und Durchführung von mittel- und längerfristigen Projekten usw.)


Klassenstufenbezogene Schwerpunkte zum Erwerb grundlegender Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen bei der Verwendung digitaler Medien

Die folgenden, für jede Klassenstufe individuell und aufeinander aufbauend formulierten, inhaltlichen und methodischen Schwerpunkte sind als konzeptionelle Vorgaben zur Verwirklichung dieses medienpädagogischen Konzepts gedacht.

Sinnvollerweise lassen sich diese teils komplexen und mit erheblichem Aufwand zur Vorbereitung und Durchführung verbundenen Schwerpunkte und Maßnahmen nur in einem mehrjährigen Prozess in der gewünschten Qualität und beabsichtigten Wirkung durchsetzen. Als wichtige Vorbereitung bedarf es dazu besonders auch der Bereitschaft und Fähigkeit der Lehrkräfte und nicht zuletzt natürlich auch der erforderlichen Ausstattungen mit Hard- und Software.

Angestrebt wird die Verwirklichung der Vorhaben mit Beginn des Schuljahres 2019/20 in der Klassenstufe 5 und danach jeweils mit dem Beginn des nächsten Schuljahres in der jeweils folgenden Jahrgangsstufe.
Unabhängig davon werden aber auch mit Beginn des Schuljahres 2019/20  in den anderen Klassenstufen Teilbereiche bzw. Vorstufen der beabsichtigten Maßnahmen und Schwerpunkte realisiert.

Vorbehaltlich der erforderlichen personellen und sachlichen Ressourcen betrifft dies besonders den Bereich der Projektarbeiten in der Klassenstufe 10 sowie die geplanten Schwerpunkte in der Klassenstufe 9, die dafür als wichtige Voraussetzungen dienen.

Klassenstufe 5:

In der Klassenstufe 5 sollen vor allem die Grundlagen für die Handhabung der erforderlichen Werkzeuge zur Erstellung, Bearbeitung und Nutzung digitaler Daten und Medien gesichert werden. Dazu müssen die aus den Grundschulen vorhandenen Vorkenntnisse und Fähigkeiten ermittelt und mit geeigneten Maßnahmen auf eine einheitliche Basis gebracht werden.

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb grundlegender Kenntnisse zu Aufbau, Grund­lagen und Funktionsweisen von Hard- und Software­kom­ponenten
–  Was ist ein Computer und wie funktioniert er?
–  Wie funktioniert ein Softwareprogramm (App)?
–  Was sind digitale Daten? Wie werden sie erstellt, bearbeitet und verwaltet?
Unterrichtsfach
MNT / Medienkunde
Erwerb grundlegender Kenntnisse zum Umgang mit Standardsoftware (Programmen / Apps) für:
–  Textverarbeitung (Word, LibreOffice Writer, …)
–  Präsentation (Power Point, Libre Office Impress, …)
–  Tabellenkalkulation (Excel, LibreOffice Calc, ..)
–  Bildbearbeitung (Paint.NET, LibreOffice Draw, …)
Unterrichtsfach MNT / Medienkunde  und Anwendung in verschiedenen Unterrichtsfächern nach Absprache mit den Fachlehrern

Klassenstufe 6:

In der Klassenstufe 6 soll zum einen das prinzipielle Verständnis der Schülerinnen und Schüler darüber entwickelt werden, was digitale Daten eigentlich sind und wie diese hinsichtlich ihres Verhältnisses zum Ersteller und Benutzer zu bewerten sind. Vom Verständnis dieser Grundlagen hängen in den nachfolgenden Jahrgangsstufen beabsichtigte Kompetenzen hinsichtlich der gesellschaftlichen Relevanz bei der Erstellung und Nutzung digitaler Medien nicht unwesentlich ab.

Als zweiter wichtiger Schwerpunkt steht in dieser Jahrgangsstufe die Kompetenzentwicklung zur eigenständigen Benutzung der Hard- und Software für die Be- und Verarbeitung vorgegebener thematischer und struktureller Themen in digitalen Medien im Focus.

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb von Kompetenzen zu rechtlichen Grundlagen und Bestimmungen für digitale Daten
–  Wem gehören die digitalen Daten?
–  Was darf ich mit digitalen Daten aus dem Internet machen und was nicht?
–  Worin bestehen mögliche Gefahren bei der Verwen­dung digitaler Daten?
–  Durchführung als Medienprojekt (auch außerunterrichtlich) möglich oder im Zusammenhang mit Unterrichtsfach MNT / Medienkunde
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur Erstellung und Bearbeitung digitaler Daten
–  Welche Formate und Typen von digitalen Daten gibt es und wie werden sie erstellt/bearbeitet?
–  Wie werden digitale Daten gespeichert und sicher aufbewahrt?
–  Was bedeutet Hacken bzw. Manipulieren von digitalen Daten? Wie kann man sich schützen?
–  Unterrichtsfach
MNT / Medienkunde
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur eigenständigen Erstellung von individuellen Dokumenten im und für den Unterricht
–  Textdokumente mit formatiertem Text und Abbildungen
–  Präsentationen mit Texten und verschiedenen grafischen Objekten
–  Tabellen zur strukturierten Darstellung von Informationen
–  Nutzung der Möglichkeiten in verschiedenen Unterrichtsfächern in Eigenregie bzw. Abstimmung mit den Fachlehrern (fachübergreifend)

Klassenstufe 7:

In der Klassenstufe 7 sollten hinsichtlich des Erwerbs von Medienkompetenzen die Aspekte der Teilnahme an sozialen Netzwerken und Diensten im Internet im Mittelpunkt stehen. Hier sind vor allem auch die Auswirkungen veröffentlichter und im Internet verbreiteter persönlicher Daten auf andere Menschen zu verdeutlichen.

Für Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf digitale Medien steht hier besonders die Förderung der individuellen Möglichkeiten zur Gestaltung von aussagekräftigen, interessanten und vielseitigen Präsentationen im Rahmen von Unterrichtsprojekten im Mittelpunkt.

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb von Kompetenzen zu Grundlagen und Aspekten der eigenen Verantwortung für den Umgang mit digitalen Daten im Internet
–  Was sind soziale Medienplattformen und was bedeutet dabei eigentlich sozial?
–  Wohin gehen meine Texte, Bilder und Videos, die ich im Internet poste? Wie verbreiten sich digitale Daten im Internet?
–  Wie verbindlich und bedeutend sind digitale Daten? Wer kontrolliert den Wahrheitsgehalt und die Richtigkeit dieser Daten? Was sind Fake News?
–  Durchführung als Medienprojekt (auch außerunterrichtlich) möglich oder im Zusammenhang mit Unterrichtsfach WRT / NT
Erwerb von Kompetenzen zur Erstellung und Bearbeitung von Präsentationen mit digitalen Medien
–  Was zeichnet gute Präsentationen aus?
–  Welche Möglichkeiten zur Visualisierung von Textinformationen gibt es?
–  Wie können her­kömmliche Medien digitalisiert werden?
–  Was sind Audio- und Videodaten? Welche Formate und Codierungen gibt es und wofür?
–  Wie können Präsentationen mit Audio- und Videodaten unterstützt und verbessert werden?
–  Individuell und in Gruppen
–  Innerhalb verschiedener Unterrichts­fächer und fachübergrei­fend möglich
–  Mit verbindlicher Vorgabe der Werkzeuge (Hard- und Software)
–  Mit individueller Entscheidung der methodischen und inhalt­lichen Gestaltung
–  Unter Einbeziehung eigener Audio- und Videodaten (z. B. vom Smartphone)

Klassenstufe 8:

Ab der Klassenstufe 8 sollen nach Möglichkeit den interessierten Schülerinnen und Schülern im Rahmen des Wahlfaches Informatik weiterführende und tiefgründige Kenntnisse und Fertigkeiten zu den im Rahmen des Lehrplans vorgesehenen Inhalten angeboten werden.

Für alle Schülerinnen und Schüler stehen, auch mit praktischem Bezug, die Möglichkeiten zur eigenen Erstellung und Veröffentlichung von interaktiven Inhalten in Form von Internetseiten auf der Tagesordnung. Dazu können die Möglichkeiten im schuleigenen Netzwerk (Intranet), aber auch auf der Webpräsenz der Schule genutzt werden.

Eine weitere wichtige Kompetenz kommt der persönlich organisierten, strukturierten und sicheren Ablage und Verwaltung von unterschiedlichen Daten zu, die im Rahmen der schuleigenen Lernplattform zur Verfügung steht.

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur interaktiven Nutzung von digitalen Medien in unterschiedlichen Bereichen
–  Gestaltung und Veröffentlichung von eigenen Websites im schuleigenen Intranet
–  Nutzung von digitalen Plattformen, wie Foren, Usergroups, Blogs u. a. Communities
–  Durchführung als Medienprojekt (auch außerunterrichtlich) möglich oder im Zusammenhang mit Unterrichtsfach WRT / NT
Erwerb von weiterführenden Kenntnissen und Fähig­keiten für interessierte Schülerinnen und Schüler im Wahlfach Informatik –  Ziel und Inhalt laut Lehrplan
–  Vorbehaltlich der verfügbaren personellen und sachlichen Ressourcen
Erwerb von Kompetenzen zur eigenständigen Einrich­tung und Verwaltung eines digitalen Datenpools für Unterrichtszwecke im lokalen Netzwerk bzw. in der Schulcloud, als zeitgemäße und grundlegende Lehr- und Lernplattform
–  Anlegen und Verwalten von Datenbanken
–  Nutzung von Webplattformen zur Wissens­ver­mittlung und zum eigenständigen Lernen (WikiPedia, Schulcloud, …)
–  Durchführung als fachbezogenes oder fachübergreifendes Unterrichtsprojekt möglich
–  Weitere Nutzung in verschiedenen Fächern möglich, erfordert aber jeweils die Durchführung im Computerkabinett
Erwerb von Kompetenzen zur Erstellung und Verwendung von Projekten zu Problemlösungen unter Nutzung digitaler Medien und geeigneter Werkzeuge
–  Projektarbeiten mit eigenständiger Wahl für Zielsetzung, Schwerpunkte und Umsetzung in Bezug auf Inhalt, Form und verwendete Werkzeuge
(z.B.: Entwerfen, Gestalten und Drucken von 3D-Objekten oder Konzeption, Planung und Bau von Hard- und Softwarelösungen mit  Einplatinencomputern (Raspberry PI, Arduino, …)
–  Geeignete Projekte in verschie­denen Unterrichtsfächern möglich (auch als Hausaufgabe oder in Gruppen)
–  Sollte als wesentliche Vorstufe der Projektarbeit in Klassenstufe 10 betrachtet werden

Klassenstufe 9:

Mit der Klassenstufe 9 sind besonders die Kompetenzen, Kenntnisse und Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien zu entwickeln und zu stärken, die der eigenständigen Bearbeitung komplexerer Aufgaben, Probleme und Fragestellungen dienen. Dabei sollten sowohl der eigenbestimmte und selbstbewusste Anteil, als auch die  Leistung von Anteilen innerhalb eines Teams gleichermaßen beachtet werden.

Das Verständnis der Rolle und Bedeutung persönlicher und personenbezogener Daten als kommerziell begehrtes Handelsgut und die daraus resultierenden Anforderungen und Auswirkungen auf einen wirksamen Datenschutz stellen einen Schwerpunkt zur Weiterentwicklung der Medienkompetenzen dar.

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb von Kompetenzen zum Verständnis der Chancen und Risiken der globalen vernetzten Medien­welt und der Rolle des einzelnen Individuums darin
–  Verständnis zu digitalen Daten und Medien als Geschäftsgrundlage
–  Verständnis zu Rechten und Pflichten im Umgang mit persönlichen und personenbezogenen Daten
–  Verständnis für Anforderungen im Umgang und zur Nachweisführung für Quellenangaben zu digitalen Daten (wichtige Basis für die abschließende Projektarbeit in Klassenstufe 10)
–  Durchführung als Medienprojekt (auch außerunterrichtlich, eventuell mit externen Partnern) möglich oder im Zusammenhang mit Unterrichtsfach WRT
Erwerb von weiterführenden Kenntnissen und Fähig­keiten für interessierte Schülerinnen und Schüler im Wahlfach Informatik –  Ziel und Inhalt laut Lehrplan
–  Vorbehaltlich der verfügbaren personellen und sachlichen Ressourcen
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zur  Reali­sie­rung komplexer Aufgabenstellungen mit Nutzung digitaler Medien unter freier Wahl eines Themas, der Ziele und Schwerpunkte, der Quellen, Werkzeuge sowie der Art und Weise der Umsetzung –  Fachspezifisch oder –übergreifend möglich
–  Zeit und Möglichkeiten zur individuellen Nutzung der Hard- und Software der Schule einplanen
–  wichtige Basis und Vorarbeit für die abschließende Projektarbeit in Klassenstufe 10)

Klassenstufe 10:

In der Klassenstufe 10 steht besonders die innerhalb einer Projektgruppe auszuwählende, als Einzelne bzw. Einzelner und als Team zu bearbeitende, gemeinsam vor einer Jury zu präsentierende und zu verteidigende Projektarbeit im Mittelpunkt. Hier sollten sich möglichst viele der in den voran­ge­gan­genen Schuljahren erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten sowie die vorhandenen Medien­kom­pe­tenzen wiederspiegeln und für jeden deutlich sichtbar dokumentieren.

Nach Möglichkeiten sollten immer auch Projektarbeiten im Bereich der digitalen Medien und deren Einsatz im und außerhalb des Unterrichts angestrebt werden, die eventuell auch bei zukünftigen Aktivitäten und Initiativen in diesem Bereich zum Einsatz kommen können (z. B. Webseiten, Präsentationen zu Unterrichtsthemen, Video- und Audiodateien, Schulungsmaterialien u. a. m.)

Kompetenzen / Schwerpunkte Umsetzung
Erwerb von Kenntnissen und Fähigkeiten zum Erstellen, Verwalten und Betreiben eines Weblogs auf der Basis eines CMS-Frameworks (z.B. WordPress) innerhalb des schuleigenen Intranets
–  Voraussetzungen und notwendige Schritte zum Einrichten des Weblogs
–  Erstellung eines Impressums und einer  Daten­schutzerklärung
–  Bearbeitung und Veröffentlichung von Beiträgen
–  Verwalten von Kommentaren
–  Nutzung für diverse Unterrichts-projekte, auch fächerüber­greifend zur Auseinandersetzung mit einem bestimmten Thema nach Absprache mit Fachlehrern
Erwerb von weiterführenden Kenntnissen und Fähig­keiten für interessierte Schülerinnen und Schüler im Wahlfach Informatik –  Ziel und Inhalt laut Lehrplan
–  Vorbehaltlich der verfügbaren personellen und sachlichen Ressourcen
Erwerb von Kompetenzen zur Auswahl, Erstellung, Präsentation und Verteidigung einer Projektarbeit innerhalb eines Teams
–  Wahl des Themas, der Mittel und Wege zur Umsetzung sowie der Art und Weise der Präsentation komplett in Eigenregie
–  Erarbeitung und Vorlage in digitaler Form auf der Basis von für wissenschaftliche Arbeiten üblichen Vorgaben hinsichtlich Layout, Formatierungen, Bestandteile und Verzeichnisse
–  Zusammenführen und Verwalten von individuellen Anteilen in einem Gesamtdokument unter Nutzung der entsprechenden Verwaltungs­funk­tionen im Textverarbeitungsprogramm
–  Wahl und Verteidigung des Themas bereits in Klassenstufe 9
–  Eigenständige Nutzung der in der Schule vorhandenen Hard- und Software und Ablage sowie Verwaltung der digitalen Daten im Schulnetzwerk

Fortbildungsplanung

Schwerpunkte zur Qualifizierung und Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte

Alle Lehrkräfte der Schule und auch externe Lehrerinnen und Lehrer, die als abgeordnete Lehrkräfte längerfristig an der Schule tätig sind, werden in die Realisierung dieses Konzepts einbezogen.

Auf Basis der in Vorbereitung ermittelten individuellen und allgemeinen Ausgangssituationen und des persönlichen Qualifizierungsbedarfs jeder einzelnen Lehrkraft werden folgende Schwerpunkte für die Schaffung und Erhaltung der notwendigen Voraussetzungen zur Umsetzung des Konzepts festgelegt:

  • Alle Lehrkräfte nutzen ihre schulinternen und externen individuellen Fortbildungsveranstaltungen innerhalb des Unterrichtsfaches oder der Fachschaft für die Aneignung von Kenntnissen und Fähigkeiten hinsichtlich der Verwendung digitaler Medien im Unterricht. Auch die persönliche Qualifizierung durch Nutzung geeigneter Quellen (z. B. im Internet oder durch Erfahrungsaustausch mit anderen Lehrerinnen und Lehrern) spielt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle.  
  • Alle Lehrkräfte, die Unterrichtsveranstaltungen im Computer-Kabinett durchführen müssen über methodisch-didaktische Kompetenzen für den Unterricht im digitalen Klassenzimmer und sichere Kenntnisse und Fähigkeiten zum Umgang mit der Hard- und Softwareausstattung verfügen.
    Jeweils zu Beginn des Schuljahres und nach den Winterferien finden dazu für alle betreffenden Lehrerinnen und Lehrer verpflichtende Qualifizierungsveranstaltungen in der Schule statt. Alle anderen Lehrkräfte können an diesen Veranstaltungen auch teilnehmen.
    Bei Bedarf werden nach Ausstattungsänderungen an der Hardware bzw. Funktionsänderungen bei der Software weitere Qualifizierungen kurzfristig organisiert und durchgeführt.
  • Jeweils vor der monatlichen Dienstberatung findet durch geeignete Lehrkräfte der Schule oder auch mit Unterstützung des Fördervereins eine schulinterne Kurzfortbildung zum digitalen Lehren Hier werden wichtige Neuerungen oder Änderungen besprochen und es besteht die Möglichkeit Fragen und Probleme anzusprechen
  • Auf Wunsch sind individuelle Konsultationen und Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb der Schule, auch fachbezogen, kurzfristig durchführbar. Dazu sollte das im Lehrerzimmer vorgesehene interak­tive Display permanent genutzt werden bzw. über den Plan zur Erfassung des Qualifizierungsbedarfs auch umfangreichere und längerfristige Anfragen zu Themen und Konzepten an die Schulleitung gestellt werden.
  • Alle Lehrkräfte bilden sich permanent weiter, um die Verwendung der Thüringer Schulcloud im Rahmen des Unterrichts in Klassen und Kursen sowie für die individuelle Verwendung für Schüler*innen zu einem permanenten und wirksamen Mittel der Bildungs- und Erziehungsarbeit zu machen.

Ausstattungsplan und Nutzungskonzept

Zur erfolgreichen Umsetzung der in diesem Konzept beschriebenen Ziele und Schwerpunkte sind eine entsprechende Ausstattung der Schule mit Hard- und Software und die kontinuierliche Gewährleistung der Funktionalität und Betriebssicherheit unumgänglich.

Folgende Ausstattungen sollten innerhalb des für die Umsetzung des Konzepts vorgesehenen Zeitraums (Schuljahr 2019/20 bis Schuljahr 2024/25) realisiert werden:

  • Ein Computerkabinett mit mindestens 24 Arbeitsplätzen mit jeweils einem Computer für jeden Schüler (notwendig bei Unterricht mit ganzen Klassen).
    Die bei den Computern bevorzugte Variante sind Laptops mit einer Bildschirmdiagonale von 17,3 Zoll (1600 x 900 Pixel) oder alternativ 15,6 Zoll (Auflösung FullHD). Dabei könnten sowohl Kosten gespart, als auch die im Computerraum vorhandenen Arbeitsplätze optimaler genutzt werden.
    Die Softwareausstattung sollte das Betriebssystem Windows 10 sowie Standardanwendungen, wie Microsoft Office und Programme /Apps aus dem OpenSource – Bereich umfassen. Die Verwendung von Apps aus dem Microsoft Store sollte für die Schule möglich sein.
    Diese Ausstattung wurde im Schuljahr 2018/19 durch den Schulträger bereits realisiert
  • Sowohl hardwareseitig als auch softwaremäßig speziell ausgestattete PC-Arbeitsplätze für individuelle und gruppenbezogene Arbeit in verschiedenen unterrichtsbezogenen, aber auch außerunterrichtlichen Projekte.
    • Workstation für Bild- und Grafikbearbeitung mit entsprechender Peripherie (Grafiktablett, Scanner, Drucker) und Software zur Bildbearbeitung aus dem OpenSource – Bereich
      Dieser Arbeitsplatz ist durch Unterstützung des Schulfördervereins teilweise vorhanden
    • Workstation für 3D-Bearbeitung und Druck mit entsprechender Peripherie (3D-Scanner und 3D-Drucker) sowie spezieller Software aus dem OpenSource – Bereich
      Diese Ausstattung ist durch Unterstützung des Schulfördervereins teilweise vorhanden
    • Workstation für die Erstellung und Bearbeitung von Musik mit entsprechender Peripherie (Keyboard oder andere Eingabepanels, Anschluss an Audioanlage der Schule, hochwertige Soundkarte) sowie spezielle Software für die Musikbearbeitung, auch aus dem OpenSource – Bereich
      Dieser Arbeitsplatz ist durch Unterstützung des Schulfördervereins teilweise vorhanden
    • Workstation für die Videobearbeitung, ausgestattet mit leistungsfähiger Grafikeinheit, schneller Festplatte mit hoher Kapazität und großem Arbeitsspeicher sowie diversen Schnittstellen zur Übernahme von Videos aus unterschiedlichen Quellen sowie Ausstattung mit spezieller Videobearbeitungssoftware, auch aus dem OpenSoure – Bereich.
      Dieser Arbeitsplatz ist durch Unterstützung des Schulfördervereins teilweise vorhanden.
    • Workstations für die Softwareerstellung, auch im Zusammenhang mit Verwendung für Bau und Programmierung von Lego Mindstorms Robotern und Projekte mit Einplatinencomputern (Raspberry PI, Arduino, …), ausgestattet mit entsprechender Software, auch aus dem Open-Source – Bereich.
      Zwei entsprechende Arbeitsplätze sind durch Unterstützung des Schulfördervereins teilweise vorhanden
    • Zeitgemäße, computergestützte und mit Internetanbindung ausgestattete interaktive Präsen­ta­tionsmöglichkeiten in allen unterrichtsrelevanten Räumen, einschließlich Lehrerzimmer und Aula
      • Bevorzugt werden interaktive Ultrakurzdistanzbeamer in Verbindung mit einer Modifikation der vorhandenen Klassenraumtafel und permanent angeschlossenem Computer, der gleichzeitig als Lehrerarbeitsplatz genutzt wird. Diese Ausstattung kommt in vier Unterrichträumen schon seit mehreren Jahren zum Einsatz und hat sich im Schulalltag bewährt.
      • Bevorzugt werden Lösungen, bei denen die vorhandene Schultafel weiterhin genutzt werden kann. Wenn der Einsatz eines Beamers in Verbindung mit der Tafel nicht möglich oder ungünstig ist, wie beispielsweise in den Fachräumen für Chemie und Physik sowie in der Aula, sollen interaktive Touch-Displays mit 86 Zoll Bilddiagonale als mobile Variante verwendet werden. Abhängig von Modell und Ausstattung ist ein separater Computer nicht in jedem Fall notwendig, kann aber jederzeit über entsprechende Schnittstellen angeschlossen werden. Der Internetzugang für das Gerät sollte per WLAN gewährleistet werden.
      • Angestrebt wird eine Ausstattung, mindestens der Fachkabinette für Chemie, Physik, Biologie
        so­wie perspektivisch ca. 50% der Unterrichtsräume, mit leistungsfähigen Dokumenten­kameras für einfache und flexible Möglichkeiten zur Visualisierung und Demonstration von beliebigen Objekten
      • Für alle Präsentationsgeräte in den Unterrichtsräumen sollte die einfache und schnurlose Verbindung mit unterschiedlichen mobilen Endgeräten (Smartphones, Tablets, …) über Miracast oder auch Apple TV-Verbindungen möglich sein, damit diese Geräte beispielsweise auch als Präsentationsquelle benutzt werden können.
      • Ausstattung des Lehrerzimmers mit einem interaktiven Touchdisplay mit 75 Zoll Bilddiagonale. Das interaktive Display bietet den Lehrkräften permanent eine direkte Möglichkeit für die Vorbereitung und den Test von Unterrichtsinhalten und –methoden. Außerdem soll dieses Gerät dafür genutzt werden, Demonstrationen, Einweisungen und Schulungen der Lehrkräfte für den Einsatz und die Nutzung der digitalen Technik und Medien durchzuführen.
    • Von insgesamt 18 Unterrichtsräumen sind 5 mit entsprechenden Ausstattungen vorhanden. Bei den noch nicht ausgestatteten Räumen sind auch die Fachräume für Chemie und Physik dabei. Für diese Räume wäre die entsprechende Ausstattung vorrangig notwendig.

      • Für die insgesamt flexiblere Unterrichtsgestaltung, deren Organisation und Durchführung im Rahmen dieses Konzepts unumgänglich ist, wird eine längerfristige Ausstattung aller Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe 7 mit persönlichen Tablets angestrebt, die als Kaufgeräte in monatlichen Raten erworben werden bzw. zu einem bestimmten Prozentsatz auch als Leihgeräte zur Verfügung stehen könnten.
        Diese Geräte sollten vorwiegend als digitale Lehrbücher und „Schülernotizbücher“, aber auch für Recherchen im Internet und die Nutzung mit speziellen Apps im Unterricht verwendet werden.

        Für die planmäßige und aufeinander abgestimmte Anschaffung und Nutzung von Hard- und Software sollten besonders die der Schule zur Verfügung stehenden Mittel aus dem „Digitalpakt Schule“ verwendet werden.
        Da es dazu bisher keine Festlegungen und Vorgaben von Seitens des Schulträgers gibt, sollten bei Anforderung entsprechende Anträge auf der Basis dieses Konzepts erstellt werden. Eventuell notwendige Abweichungen bzw. Ergänzungen des Konzepts sollten hier dokumentiert und in nachvollziehbarer Form als Modifizierung gespeichert werden.

      Räsa im Januar 2021