Das Projekt begann als Zeitungsprojekt mit der Thüringer Allgemeinen Zeitung.
Unter dem Motto „Vorfahrt für sicheres Fahren – Jugend übernimmt Verantwortung“ fassten die Schüler des NT Kurses der neunten Klassen unter Leitung von Frau Dagmar Braun etwa vor einem Dreivierteljahr den Entschluss, sich dem problembehafteten Schülertransport zu widmen.
Probleme lösen sich nicht dadurch, dass man sie ignoriert oder unter den Teppich kehrt und so widmeten sich die Schüler dem ganzen Ausmaß dieses Problems.
Es wurden Interviews mit dem betroffenen Busfahrer geführt, ein ganzseitiger Artikel erschien in der Thüringer Allgemeinen, der im gesamten Schulhaus sowie in allen Klassenräumen ausgehängt wurde, in den Klassenleiterstunden zu Beginn des Schuljahres wurde das Problem von allen Klassen diskutiert , war mehrfach Schwerpunkt in den Monatsgesprächen zwischen Klassensprechern und Schulleiterin, wurde in den Elternsprecherversammlungen und der Schulkonferenz thematisiert.
Die am Projekt beteiligten Schüler, mittlerweile in der 10.Klasse, hat das Ganze nicht losgelassen und sie suchten nach Formen der Weiterführung des Projekts, nach Formen ihre Mitschüler wachzurütteln und für dieses Problem zu sensibilisieren. Im NT Unterricht entwickelten die Schüler in Gruppen- und Partnerarbeit Ideen, die von normalen Unterrichtsformen abwichen.
„Ich habe plötzlich mit Erstaunen festgestellt, dass sich unsere Aula mehrfach in der Woche mit Leben füllte, Schüler sich an die szenische Darstellung des alltäglichen Geschehens im Bus heranwagten. Es wurde gelacht, gestritten, Ideen schwirrten durch den Raum. Schüler, die sonst wenig durch gute Mitarbeit im Unterricht glänzten, wurden plötzlich zum Wortführer, ein wenig Starappeal lag in der Luft. Man saß auf dem Boden, diskutierte kontrovers, steckte die Köpfe zusammen. Irgendwie Szenen, die so aus dem normalen Schulalltag herausstachen. Hier war er: der gutdurchdachte Projektunterricht, der sich von dem lehrerzentrierten und wenig durchdachten „ Heute machen wir mal keinen Unterricht. Heute ist Projekttag .“ abhob. Da war das vielgepriesene Lernen durch Engagement, das eigenständige Handeln, das Interagieren in Gruppen.
Das Ergebnis war eine Veranstaltung von Schülern für Schüler, bei der die Schüler selbst Regie führten. Die Zehner hielten den eigenen Mitschülern einen Spiegel vor, was ihr Verhalten im Bus betrifft. Es wurde Theater gespielt. Aber es wurden auch Diskussionen entfacht, während der sich jede Klasse äußerte, wie sie sich eine Verbesserung der Situation vorstellt. Im Podium die Projektteilnehmer, die die Veranstaltung mit ihren Mitschülern souverän moderierten.
Als Schlusspunkt bildeten die Schüler der 10.Klassen mit einer Buchstabenkette eine Losung; sie ist an die Adresse der Mitschüler gerichtet, vor allem an die Störer: MIT UNS NICHT !!!
„Es ist fraglich, ob es uns gelingt, die Situation im Schülertransport wirklich grundlegend und nachhaltig zu ändern, aber die Schüler der oberen Klassen unter Leitung von Frau Dagmar Braun, haben dieses Problem aufgegriffen, nicht darüber hinweggesehen oder es gar totgeschwiegen. Was uns allerdings gelungen ist, ist eine gute und nachhaltige Projektarbeit, bei der vor allem auch die Schule und die Teilnehmer am Projekt gewonnen haben.”